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wellenklænge - Lunz am See - TAG 2

Zu Gast beim einzigen Musik-Festival in einem Bergsteigerdorf

Lunz am See, 24. Juli 2018. Um 8.00 Uhr in der Früh traf man sich noch vor Beginn des 2. Tages der Composer-Performer-Masterclass beim wellenklænge festival in Lunz am See, um gemeinsam bei einer Morgenwanderung den Kopf wieder frei zu bekommen für die intensiven Arbeitsprozesse, die noch vor den Teilnehmern der Masterclass lagen - gilt es doch, gemeinsam an unterschiedlichen Stücken in diversen Formationen ein einstündiges Programm für die Abschlusspräsentation am Donnerstag zu erarbeiten. Die Bergwanderung zum gemeinsamen Frühstück unterm Gipfelkreuz des Maiszinken, dem Hausberg mit eigenem Naturschnee-Skigebiet am Lunzer See mit immerhin einem ganzen Lift. Wenn es schneit, dann schneit es, wenn nicht, dann eben nicht. Eines lernt man schnell in Lunz: Hier nimmt man gerne mit dem, was da ist und was man hat, vorlieb und ist mit diesem auch mindestens genauso glücklich, wie alle anderen Menschen mit tausendfacher Auswahl und unüberschaubarem Überfluss. Hier ticken nicht nur die Uhren anders, sondern auch die Menschen - und das auf ganz wunderbare Weise.


Doch das heißt noch lange nicht, dass man nicht offen für Neues ist. Ich höre von Intendantin Julia Lacherstdorfer, die gemeinsam mit Simon Zöchbauer das Festival im ersten Jahr leitet, dass einem Gast und Zuhörer Teile des am Sonntagabend erlebten Jakobi-Singens zu traditionell und wenig zeitgemäß waren. Von wegen: Abgelegener Ort, traditionelle Hörgewohnheiten. In Lunz ist man anderes gewöhnt. Immerhin gehe es beim Festival um zeitgenössische Strömungen. Und da wurden die vornehmlichen Stammzuhörer aus der Region in den vergangenen 20 Jahren an vieles Neues in der Musik herangeführt und haben dieses zu schätzen gelernt. Dennoch finde ich immer noch den Spagat zwischen Tradition und Moderne in einem Konzert eines der spannendsten Konzepte und somit auch das erlebte Jakobi-Singen den gelungen Versuch, zeitgenössisches in einen sinnvollen, der Tradition zugewandten Zusammenhang zu stellen.



wellenklænge ist nach meinem Kenntnisstand übrigens das einzige Festival auf der Welt, das in einem Bergsteigerdorf stattfindet. Jetzt müsste man wissen, was genau das nun wieder ist. Das erklärte uns Tourismus-Obmann Hans beim Frühstück. Die in der Initiative Bergsteigerdörfer vereinten Ortschaften sind Alpinismuspioniere in ihren Regionen. Deshalb haben die Berge und das Bergsteigen im kulturellen Selbstverständnis der Einheimischen und Gäste einen hohen Wert. Hier ist das Bewusstsein über den notwendigen Einklang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natürliche Grenzen. Weniger, dafür besser, das ist die Devise. Und so passen sie auf ganz wunderbare Weise zum wellenklænge festival.



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